Donnerstag, 25. Juli 2013
25. Juli 2013 – Goin' mobile
Mittwoch, 12. Juni 2013
12. Juni 2013 – Fazit
Der Kocher-Jagst-Radweg führt durch eine ausgesprochen schöne Landschaft, die Jagst-Seite hat uns im Vergleich besser gefallen, weil sie ursprünglicher und wilder ist. Dafür ist auf der Kocher-Strecke die Infrastruktur (Einkauf, Hotels etc.) wesentlich besser, und die Mehrzahl der Orte ist besser erhalten bzw. mit höherem Aufwand saniert.
Das liegt wohl daran, dass auf der Kocher-Seite die erfolgreichen Unternehmen (und damit Gewerbesteuerzahler) sitzen, während an der Jagst eher die Holz- und Mühlenwirtschaft zu Hause ist, die weniger hohe Erträge erwirtschaftet. Die Sache mit dem Geld hat aber auch ihre Schattenseite: In vielen Orten sind die Häuser in den 70-er Jahren straßenweise mit Plastikfenstern und Alutüren verschandelt worden, in mindestens ebenso vielen stehen die alten Häuser straßenweise leer und verfallen vor sich hin.
![]() |
What goes up must come down. |
Sonntag, 9. Juni 2013
8. Juni 2013 – Künzelsau–Züttlingen, 74,86 km
Vorher der obligatorische Besuch beim Metzger (nicht so gut wie die beiden vorher, sollte auch der Würth übernehmen), dann am Kocher entlang zum nahen EDEKA, wo die flüssigen Vorräte nachgekauft werden.
![]() |
Sieht hübsch aus, hat mit diesem Eintrag aber nichts zu tun. |
7. Juni 2013 – Aalen–Künzelsau, 99,92 km
Wir fahren nochmal in die Fußgängerzone, kaufen Spionle und bewundern beim Metzger die Maultaschenberge, während wir auf die Fertigstellung der Mittags-Brötchen warten. Die Abfahrt verschiebt sich dadurch auf zehn Uhr siebzehn.
Der Weg ist schnell gefunden, und es geht ebenso schnell voran, da nur bergab. Schön ist es auch:
![]() |
Von den Schönheiten des Radfahrens. |
Freitag, 7. Juni 2013
6. Juni 2013 – Satteldorf–Aalen, 78,98 km
Wir sind heute die einzigen Abnehmer, im Hintergrund begrüßt uns Lionel Richie. Alle sind sehr freundlich, der Hotelier erzählt uns ein bisschen über Frau Gröger, nach dem Essen kümmern wir uns noch ein Dreiviertelstündchen um Büro und Blog.
![]() |
Wie unser Metzger die Kirche sieht. |
5. Juni 2013 – Züttlingen–Satteldorf, 107,47 km
Dienstag, 4. Juni 2013
4. Juni 2013: Kocher-Jagst-Radweg 2.0
Morgen fahren wir wieder gen Züttlingen und neu-starten unsere unlängst abgebrochene bzw. gar nicht erst begonnene Vier-Tage-Tour im Uhrzeigersinn entlang des Kocher-Jagst-Radwegs.
Falls jemand mitkommen möchte: Wir treffen uns zwischen halb elf und elf am Parkplatz an der Neuenstadter Straße, gegenüber der Volksbank Möckmühl-Neuenstadt.
Montag, 13. Mai 2013
13. Mai 2013: Kocher-Jagst-Radweg – Die Radtour der Superlative!
Nach dem letzte Woche ins Wasser gefallenen Südost-Versuch besinnen wir uns heute auf das Motto unseres Blogs und fahren nach (Süd)Westen. Unser Ziel: Züttlingen, die romantische 1166-Seelen-Gemeinde am Jagst, dem Start- und Zielpunkt unserer Vier-Tage-Tour im Uhrzeigersinn entlang des Kocher-Jagst-Radwegs.
Schon bei der Abfahrt stellen wir fest: Auf Asphalt kommt man einfach am besten vorwärts. Für die ersten 132 Kilometer brauchen wir deshalb nur wenig mehr als eine Stunde. Und dann finden wir auch noch direkt an der Neuenstadter Straße, gegenüber der Volksbank Möckmühl-Neuenstadt, einen Parkplatz.
Donnerstag, 9. Mai 2013
8. Mai 2013 – Regensburg & Rückfahrt, 22,98 km
Was macht man morgens in einer fremden Stadt? Richtig: frühstücken.
7. Mai 2013 – Dietfurt an der Altmühl–Regensburg, 69,29 km
Aber fahren wir doch erstmal los.
Montag, 6. Mai 2013
6. Mai 2013 – Hüttendorf–Dietfurt an der Altmühl, 94,02 km
Über der Krone lacht die Sonne, wir frühstücken reichlich und rollen kurz nach neun in Richtung Radweg. Unter der Brücke führt am anderen Ufer ein Mann seinen Hund spzieren, die Welt ist schön.
Sonntag, 5. Mai 2013
5. Mai 2013 – Die Kanalien sind wieder los!
Ab heute gehen wir mit dem Titel unseres Blogs schlecht um, denn unser aktuelles Ziel liegt gar nicht im Westen, sondern im Südosten. Die Wettervorhersager machen uns Mut, dass es das Wetter gut mit uns meinen könnte, also nutzen wir die vielen Feiertage im Mai, um kurz diverse Brücken zu schlagen.
Passend zur gerade aufkommenden Spargelsaison begegnen uns in Geiselwind zwei Autos voller Holländer, die sichtlich keine große Lust auf ihre Arbeit haben. So, wie Polen und Rumänen in der Gegend als Erntehelfer eingesetzt werden, sind unsere niederländischen Nachbarn hier, um die zum Spargel passende Sauce anzurühren.
Samstag, 4. Mai 2013
4. Mai 2013, ein spätes Fazit
Im letzten Jahr sind wir knapp 4.000 Kilometer durch Frankreich gefahren und haben einiges gelernt:
1. Es gibt überraschend viele Radwege in Frankreich.
2. Das Fahren zwischen zwei Meeren war super, sowohl in die eine als auch in die andere Richtung.
3. Am Atlantik kann man sehr gut Austern essen.
4. Eine Flusskreuzfahrt hätten wir wohl nie gemacht. Und jetzt wissen wir sogar, warum.
Was wir außerdem wissen: Wir werden uns bei passender Gelegenheit wieder auf den Weg nach Westen machen. Im Herbst sowieso. Und dann schauen wir mal ...
Morgen fahren wir aber erstmal ein paar Tage in die andere Richtung.
Nachtrag zum überfluteten Keller:
Es lag natürlich nicht am starken Regen. Sondern am feuchten Toilettenpapier, mit dem Alexander Hartmann bzw. später Ernstberger, unser Kuckuckskind im Dachgeschoss, den Abfluss verstopft hatte.
Freitag, 1. Februar 2013
18. Juni 2012, der vierzigste Tag: Chagny–Chalon-sur-Saône–Frankfurt am Main, 20,39 km
Das Frühstück ist nicht toll, aber in unserem Komplettpreis mit drin, da wollen wir keine Spielverderber sein. Beim Bezahlen hat sich der gestern vereinbarte Preis dann plötzlich um 30 Euro erhöht, was wir Madame freundlich wieder ausreden.
Die Tours zum Ende der Tour |
Dunkle Wolken, passende Stimmung |
Gegen halb zwölf fährt ein riesiger Mercedes-Van auf den großen Parkplatz. Er hat Platz für uns, für alle Taschen und Täschchen, und die Räder können wir bequem hinten rein stellen. Was wir nicht erwartet hatten: Mo muss ab hier fahren, denn ab hier gilt der Mietvertrag.
Wir tanken, suchen uns einen Aldi in der Nähe (die Schokoladen-Quader sind fast aufgebraucht und in Saligny gab's aus eben dieser Quelle einen Crémant, den wir gerne auch zu Hause trinken würden) und fahren nach erfolgreichem Einkauf auf der bestens bekannten Autoroute A36 in Richtung Mulhouse.
In Gundelfingen regeln wir die noch offenen Formalitäten, bauen die fehlende Rückbank wieder ein und die Räder auseinander, damit sie im kleiner gewordenen Auto Platz finden. Um vier sind wir wieder auf der A5, die leider stark staut. Also weichen wir bei Riegel auf die Landstraße aus und suchen den kürzesten Weg über den Rhein:
Keine Kosten, starker Andrang: le Bac à Rhinau |
Auf der anderen Seite geht es auf Nebenstraßen schnell voran und bei Eschau auf den Zubringer zur A35, der wir bis Lauterbourg folgen. Im örtlichen Carrefour erstehen wir noch ein paar Dinge des täglichen Bedarfs, dann geht es auf deutscher Autobahn heimwärts.
Um halb neun kommen wir relativ müde an, packen aus und begutachten die Situation im Keller. Danach gibt es Petit salé aux lentilles aus Castelnaudary (und aus der Dose). Ein bisschen Wehmut kaut mit.
17. Juni 2012, der neununddreißigste Tag: Saligny-sur-Roudon–Chagny, 126,08 km
Nach gemeinsamem Frühstück stimmen wir die Modalitäten der Rückreise nochmal mit Europcar ab. Bis zehn sind alle Habseligkeiten gepackt, alle Neugeborenen an der Nase gestreichelt und alle Anwesenden ausgiebig umarmt. Auf geht's!
Am Kanal ist wenig los, bis zur Pont canal bei Digoin rollt es fast von allein. Am Port de plaisance biegen wir links ab in Richtung Intermarché, wo wir uns mit dem fürs Mittagessen Erforderlichen eindecken.
Salut, Loire, so sieht man sich wieder! |
Etwa zehn Kilometer vor Montceau-les-Mines entdecken wir auf der anderes Seite des Kanals „Les Touillards“, ein kleines Picknick-Naherholungsgebiet, das uns fürs Mittagessen gerade recht kommt. Man braucht schon eine solide Grundlage, um die Schrecken der vor uns liegenden Stadt schadlos zu überstehen.
Essen mit Aussicht |
Wo sich der Franzose einen schönen Nachmittag macht, sehen wir kurz darauf: an dem Angelsee mitten im kleinen Grüngürtel der Stadt. Und heute ist nicht irgendein Sonntag, heute ist Concours de pêche, da wird erbittert um jeden Fisch gekämpft. Die Herren haben deshalb auf WM-Niveau aufgerüstet: Jeder bringt durchschnittlich drei Ruten zu Wasser, jede Rute ist mit Carbon-Verlängerer auf etwa sechs Meter gewachsen, und jeder Verlängerer liegt vollsperrend quer über dem Radweg.
Da gibt's nur eins: handgreiflich werden. Nachdem ich die erste Rute einen halben Meter nach rechts geschoben habe, um durch zu kommen, ziehen einige der folgenden Angler nach freundlicher Bitte ihre guten Stücke selbst etwas zur Seite. Etwa in der Mitte treffen wir jedoch auf einen Uneinsichtigen, der die Konfrontation sucht und laut wird, u.a. mit einem klaren, deutschen „Nein!“.
Um die Sache abzukürzen, greife ich erneut zu, und auf dem Rest des Weges gibt es keine Diskussionen mehr. Alle rücken ihre Angeln zur Seite, wir kommen anstandslos durch. Da sich der Weg danach im Ungewissen verliert, kürzen wir auf verbotenem Pfad entlang des Kanals und unterhalb eines Autobahndreicks ab.
Durchfahrt nur für Fahrzeuge mit behördlicher Genehmigung (und renitente deutsche Radtouristen) |
Bitte notieren: Nicht weit von hier wurde mein Französisch gelobt! |
Das wird kein billiger Abend. Dafür ist der Rest des Weges ein Traum.
Am Kanal nahe Santenay |
Am Kanal nahe Santenay 2 |
Kompliziert ist er auch. Denn noch vor Aufsuchen des Zimmers müssen wir entscheiden, was wir abends essen wollen. Die Auswahl ist zudem stark eingeschränkt, schließlich ist immer noch Sonntag. Mo hat sich längst nach oben verdrückt: Das Hotel hat im Garten ein Schwimmbad, und wenn sie schon mal da ist ...
Eine Herberge mit Licht und Schatten |
Morgen gehen wir auf die letzten Meter.
16. Juni 2012, der achtunddreißigste Tag: Ruhetag in Saligny-sur-Roudon
Nach all der Aufregung gestern, schlafen wir heute etwas länger. Ich hole wieder Brot, wir frühstücken zusammen – der Tag fängt gut an.
Leider geht er weniger gut weiter, denn ich habe die freudige Aufgabe, alle Buchungen abzusagen und mir einen zügigen Heimweg auszudenken. Nach neuestem Stand geht das Wasser im Keller nämlich nicht zurück, stattdessen steigt der Pegel stetig. Die Nachbarn verdächtigen die extremen Regenfälle der letzten Tage, das können wir uns nicht vorstellen.
Neue Züchtung: Das Pferd, das nicht weiß, ob es vorwärts oder rückwärts läuft |
Die Bahnfahrt gestaltet sich allerdings deutlich umständlicher als erwartet: Fahrzeit zwischen elf und 18 Stunden, umsteigen in Dijon, Besançon, Belfort, Mulhouse, Strasbourg, Appenweier und Karlsruhe, Fahrradmitnahme teilweise reservierungspflichtig – da können wir ja fast mit den Rädern fahren. Oder wir nehmen einen Mietwagen.
Kaum hat die eine geboren, wird die nächste befüllt (hinten die linke Hand Gottes) |
Das ruft unsere Gastgeberinnen auf den Plan, die das Kind vor dem Vater schützen und deshalb schnellstens eine Umgruppierung aller Akteure sowie die Wiederherstellung des Zaunes vornehmen müssen. Ich lerne: Wo die Natur regiert, ist ganz schön was los!
Familienleben, zweiter Tag (Ruhe nach dem Sturm) |
Das hört sich gut an, sie prüft Verfügbarkeit und Preise der Fahrzeuge in Frankreich und beginnt, schwer zu atmen. Grund: Die Miete eines geeigneten Fahrzeugs von Chalon-sur-Saône nach Mulhouse wird teurer als ihr nächstes Angebot. Sie lässt uns von einem deutschen Kollegen in Chalon-sur-Saône abholen, wir müssen nicht umsteigen und sind schneller und formalitätenfreier als gedacht zu Hause. Außerdem wird diese Variante nur unwesentlich teurer als es die 12-Stunden-Bahnfahrt geworden wäre.
Ich sage also begeistert zu und kann mich ums Abendessen kümmern.
Früher Abend, Blick von der Terrasse |
Und sie bringt mir meine liegengelassene Sonnenbrille mit. Ich bin beschämt.
Das Hotel-Restaurant liegt traumhaft, die Terrasse ist super, die Stimmung ebenfalls. Um uns herum ausschließlich Franzosen, alle Tische sind besetzt, an einem feiert eine etwa 15-köpfige Familie. Betrieben wird das Haus von Lydiane und David Carneiro, er kümmert sich um die Küche, sie um alles andere.
Je später der Abend, desto schöner die Aussicht |
In der Praxis sieht das so aus: David kocht (und wird dabei von einem Helfer unterstützt), Lydiane nimmt die Bestellungen auf, berät bei der Auswahl des Weines, trägt die Speisen auf, trägt sie ab, spült zurückgehende Teller in der Küche vor und rechnet mit aufgegessenen Gästen ab. Das alles macht sie mit einer atemberaubenden Entspanntheit und Ruhe.
Da David auch noch ausgesprochen gut kocht und die Stimmung an unserem Tisch nicht besser sein könnte, verbringen wir hier einen der schönsten Abende dieser Reise.
Irgend jemand der Meinung, es gäbe in der Auvergne nur Saint-Pourçain? |
15. Juni 2012, der siebenunddreißigste Tag: Ruhetag in Saligny-sur-Roudon
Trotz gestörter Nachtruhe infolge erfolgreicher Geburt – meine Augenzeugin berichtet, dass es etwa eine Stunde gedauert (darf bei Pferden auch nicht lange dauern, sind ja Fluchttiere) und der Vater in der Box nebenan ordentlich mitgearbeitet hat –, stehen wir schon um halb acht auf.
Ich fahre nach Saligny, um Brot zu holen (die Dame in der Épicerie erkennt mich am Fahrrad und am Griff ins Chèvre-Regal wieder: „Vous étiez déjà la!“). Zurück im Haus gibt's Frühstück für fünf, Mo hilft bei der Pferde-Pflege, ich putze die Räder. Madame wirft mir anschließend vor, ich hätte ihr Rad mit dem falschen Mittel geputzt, weil es zwei (!) matte (!!) Stellen (!!!) am Rahmen gibt. Das gibt vor allem Ärger.
Aber am Ende sieht sie immerhin ein, dass es nicht mein Fehler war, sondern eine Reaktion auf die Plastikflasche ist, die dort immer im Halter steckt.
Mutter und Kind (steht schon, ist aber noch etwas anlehnungsbedürftig) |
Vater (stolz wie ein Spanier) |
Bevor wir um halb eins ins heimische Bett sinken, schreibt unser Nachwuche, dass seine Freundin krank zu Bett liegt und eventuell ab Montag ins Krankenhaus muss. Morgen sagen wir die Woche im Burgund ab. Schade eigentlich, ist jetzt schon das zweite Mal.