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Dienstag, 24. Mai 2022

Deutschland ohne e – die 12. Etappe: Unglücklich aus Glückstadt, glücklich in Hamburg

Farewell to Matjes-City


Das Frühstück war besser als das Abendessen, aber Freunde werden wir nicht mehr:


Zu lange aufgebackene Brötchen. Wurst, deren Färbung den Einsatz chemischer Kampfstoffe nahelegt. Allerlei salzigen Fisch. In unserer Not haben wir den Lachs gegessen ...


Auf geht's, wir wiederholen gleich mal den Fehler vom letzten Mal und fahren im Hafen dorthin, wo man – immer noch nicht – auf die andere Seite des Beckens und den Radweg kommt. Es geht nach Süden, wieder durch Gatterreviere mit Schafen, wieder gegen den Wind.


Bei Kollmar ging's runter vom Weg in Richtung Neuendorf, wo wir einen Termin für die Prüfung und ggf. Reparatur des linken Schaltgriffes vereinbart hatten. Das kostete einerseits etwas Zeit, andererseits konnte man an den ausgestellten Rädern des Hauses sehen, dass das eigene in besten Händen war.


Nach etwa 30–40 Minuten war die Arbeit getan, die Schaltung funktionierte wieder: zumindest lief alles, bis auf das Schalten aufs kleine Blatt.


Mittagessen in Uetersen


Der erste kleine Umweg machte gleich noch einen zweiten erforderlich, denn die Fähre über die Krückau fährt montags nicht. Das hieß: Entweder zurück ans Krückau-Sperrwerk oder Flüsschenquerung im nur bedingt malerischen Elmshorn. Wir wählten die Haferflocken-Route und kauften in Hayungs E-Center mehr als das Nötigste fürs Mittagessen.


Ich musste leider draußen bleiben und aufpassen, durfte zum Trost aber den beim Bäcker draußen sitzenden Herren bei der Verarbeitung des fußballerischen Weltgeschehens zuhören. Die Herren hatten zu allem eine Meinung. Zur Meisterschaft in der Premier League, zur Relegation in Hamburg und – natürlich – zum Lewandowski-Wechsel: „Da geht's nur um die Knete, Margarethe.“


Irgendwann war Programmschluss, die Gattin kam mit dem Mittagessen. Auf der Suche nach einem lauschigen Plätzchen wurden wir in Uetersen fündig. Man hatte für uns eine windgeschützte Bank bereitgestellt, eine Anwohnerin wünschte im Vorübergehen „Mahlzeit” und vor uns brodelte der Verkehr auf der B 431.


Entlang dieser Straße fuhren wir weiter nach Wedel, wo wir den Radweg wiedersehen sollten. Vorher gab's im Ortszentrum, im Schutz des Wedeler Rolands und mangels Eissalon noch die drei vom Samstag verbliebenen Lidl-Apfeltaschen.


Othmarschen: Strand mit Hafen? Hafen mit Strand?


Es dauerte nicht lange und der Elberadweg hatte uns wieder. Durch Blankenese, Othmarschen und Oevelgönne ging's auf die große Stadt zu. Montag war wenig los, aber immer noch genug, um sich zu wundern, warum die Hamburger diese schönen Stadtteile zu einer solchen Kirmesbuden-Landschaft gemacht haben.


Der weitere Weg war geprägt von HSV- und Hertha-Fangruppen, die sich gegenseitig mit einfachen Riten – „Ho-Ha-Hee!“ „Hertha BSC!!“) auf das abendliche Relegations-Rückspiel einstimmten. Dazu häufige Foto-Stopps, so dass es am Ende doch wieder knapp sechs war, bis wir am Hotel ankamen.


Was man sieht, wenn man in Hamburg landet


Ein Ziel fürs Abendessen hatten wir nicht, da Tschebull montags geschlossen hat. So landeten wir bei Tapas und spanischem Bier in der DaliBar nahe der Elbpromenade. Das Essen war gut, leider war die Kellnerin  mit dem Unterschied zwischen Vor- und Hauptspeise überfordert. Sie brachte alles auf einmal, was die Vorspeisen auf den Dessert-Platz verschob – Käse, Wurst und Oliven konnten nicht kalt werden.


Heute nur ein flüchtiger Eindruck, morgen mehr von der Speicherstadt


Nach dem Essen noch ein paar Schritte an die Elbe, mal schauen, wie weit es zur Speicherstadt ist. Dann doch noch eine längere kleine Runde. Das Hotel haben wir spontan um eine Nacht verlängert, morgen hat Tschebull geöffnet.


Elberadweg mit Abweichung

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