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Dienstag, 20. Juni 2023

La France avecque ... la reine et le roi du gravier

Ganz neue Perspektiven im Elsass


20. Juni 2023


Die Herrschaften schlafen lange. In der Nacht war's schwül, gegen eins hat es kurz geschüttet.


Frühstück gibt's beim Boulanger Schneider, wo wir auch zwei kleine Quiche für den Mittag mitnehmen. Während des Frühstücks schlägt uns Garmin auf Anfrage einige 60-Kilometer-Runden durch die Umgebung vor. Wir suchen eine aus und setzen uns nach dem Zähneputzen auf die Räder.


Erstmal geht es steil bergauf, dann auf einer Schotterpiste etwa drei Kilometer bis zur A35. Genau so haben wir uns die kleine Runde nicht vorgestellt! Aber ohne Gepäck und mit den Erfahrungen der letzten Wochen wird die Schotterpiste auf einmal wesentlich einfacher zu fahren als gedacht.


Schotter, Sand und Wiese – aber wir hatten es noch schlimmer in letzter Zeit


Irgendwann ist der Schotter am Ende, auf unbekannten und kaum befahrenen Straßen geht es durch Orte, die wir bisher nur von Verkehrsschildern kannten: Niederroedern, Hatten, Soultz-sous-Fôrets.


Einige der Städtchen sehen so aus, wie man sie überall sieht, andere entpuppen sich als Perlen elsässischen Stils. Viel Fachwerk, richtige Ortsmitten, ein bisschen wie die Realisierung einer emotional geprägten Fiktion von Elsass (vulgo: Märklin).


Nur eine von vielen schönen Passagen: Kuhlendorf


Spätestens ab Betschdorf wird es zu heiß. Eine Radtour bei über 30 Grad ab Mittag würden wir abbrechen bzw. gar nicht erst anfangen. Aber jetzt müssen wir halt zurück, und Garmin hat ein Einsehen. Er schickt uns auf schnurgeradem Asphalt durch den Betschdorfer Wald (Hammer-Reim).


Am Ende wieder etwas Schotterweg, aber dann geht es auf guter Piste bis nach Roppenheim. Hier biegen wir in nördliche Richtung ab, fahren durch das in umgekehrter Richtung kaum mehr interessant wirkende Delta der Sauer und bleiben der Einfachheit halber auf dem Rheindamm nach Mothern.


Das Delta de la Sauer, heute mal von der anderen Seite


Zurück im Hotel gehen wir ein bisschen in den Pool, essen die Quiches vom Boulanger und fallen wie tot ins Bett. Die Hitze macht das Fahren nicht nur weniger angenehm, sie kostet auch viel mehr Kraft und führt zu Konzentrationsschwäche. Das kam unterwegs immer mal wieder durch.


Wo alles vor 2.249 Kilometern begann


Gegen 17 Uhr sind wir tapfer auf dem Weg zum Einkaufen, von Carrefour schwer enttäuscht. Deshalb müssen wir, anders als geplant, nochmal nach Seltz, um einige Sachen in einem „richtigen“ Supermarkt zu kaufen.


Das gelingt, das Auto ist anschließend etwas kühler als zuvor. Und wir bereiten uns auf den Abend vor. Heute gibt's mindestens einmal Rinderfilet mit Pfifferlingen.


Ausfahren in vertrauter, unbekannter Umgebung

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