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Donnerstag, 24. Mai 2012

11. Mai 2012, der zweite Tag: Ludwigshafen–Mothern, 103,4 km

Bei den Mothern of Invention

Die gestrige Hitze wirkt sich negativ auf den Enthusiasmus am heutigen Morgen aus. Vom Frühstücksbuffet betören Schweinemett mit frischen Zwiebeln und Fleischsalat im Teigtascherl die labile Sensorik.

Von LuWi geht es auf bekannten Wegen nach Altrip, Otterstadt und weiter auf den Rheinhauptdeich, wo irgendwann der erste Storch fürs Foto posiert. Irgendwo vor Speyer überholen wir einen vermeintlichen Freizeiter, der sich spontan entschließt ein paar Gänge hochzuschalten und uns nicht mehr von der Seite weichen will. Er wird morgen am Marathon durch Mannheim und Ludwigshafen teilnehmen und hat deswegen für heute nur eine entspannte Ausfahrt auf dem Oma-Rad geplant. Nun strampelt er sich neben uns ab und ruiniert seine ganze Vorbereitung.


Gern gesehener Gast

Die weiter zunehmende Hitze und urlauberischer Übermut bringen uns bald darauf dazu, nackten Fusses am Rheinufer bzw. teilweise im Rhein zu pausieren. Nach kurzer Trockenzeit aller beteiligten Körperteile können wir die Fahrt fortsetzen.

Etwa hier waren wir zu Fuß im Rhein

Aufgegessen

In Germersheim erstehen wir beim letzten Metzger der Stadt ein formidables Mittagessen, leider bringt unser Streben wenig Raumgewinn – nach vielen Hitze-Pausen haben wir bis zum Mittag nicht einmal die Hälfte des gewünschten Weges bewältigt. Dafür quaken uns die Frösche im Hintergrund ein munteres Konzert, und Vorbeiradler leiden in der Sonne offensichtlich ebenso sehr wie wir vor Erreichen unseres Schattenplatzes.

Ein erfroschender Anblick

Während die Hitze weiter zunimmt, bauen wir systematisch weiter ab, erreichen am Ende aber das nächste Etappenziel: das Einkaufsparadies bei Maximiliansau, wo wir uns mit frischem Wasser versorgen und mit Eiskaffee verwöhnen.

Nun ist es nicht mehr weit bis zur Grenze bei Lauterbourg. Wir machen gleich beim Kieswerk Station, um das erstbeste Hotel auf französischer Seite zu finden. Das liegt leider noch ein paar Kilometer weiter südlich, aber immerhin gibt es eine Perspektive, die uns die Hitze ertragen lässt.


Wo der Franzose richtig Kies macht

Das erwählte Hotel hat natürlich am Abend keinen Restaurantbetrieb, was uns zunächst in Angst und Schrecken versetzt (die Herrschaften haben Hunger!), sich am Ende aber als sehr vorteilhaft erweist. Denn wir lernen das einzige andere Restaurant im Ort kennen, wo wir ab halb acht mit Froschschenkeln, Kalbsnierchen und sonstigen Leckereien verwöhnt werden.

Madame freut sich, dass wir zum Essen ein paar Bröckchen Französisch mitbringen, und entlässt uns nach erfolgreichem Verspeisen aller Darbietungen mit der Botschaft: „Mir henn aa Zimmer“. Na, das werden wir uns merken.

Gilt nur auf Radwegen, nicht in Restaurants

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