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Freitag, 25. März 2011

Langsam reicht's

Ab Kilometer 60 leidet Mo still vor sich hin, ab Kilometer 65 lässt sie mich teilhaben. Wir stellen fest, dass auch sehr gut angepasste und ausgestattete Fahrräder mit Körperkraft angetrieben werden müssen. Und auch das beste System fordert irgendwann Tribut; zumal am ersten Tag, der ja in der Hauptsache nicht mit Treten, sondern mit Schrauben bestritten wurde.

Vorräte für Frankreichs Kolbenfresser

Wir beschließen, die erste sich bietende Möglichkeit fürs Nachtquartier zu nutzen und radeln – mehr oder minder – frohgemut weiter. Das Problem: Auf den 20 Kilometern von Marckolsheim nach Witternheim gibt es noch nicht einmal eine Bar für den Nachmittags-Kaffee, und an ein Hotel ist schon gar nicht zu denken. So erreichen wir den Kanalweg bei Neunkirch, den wir zwei Kilometer später bei Boofzheim verlassen.


Ein junges Paar empfiehlt uns die Fahrt nach Rhinau, wo uns preisgünstige Unterkunft und gutes Essen erwarten sollen. Wir lassen uns schön schicken und erreichen um kurz nach sechs beim Kilometer-Stand von etwas über 93 das Hotel, das für seinem Namen recht weit vom Fluss entfernt liegt.

Trotz der schwierigen Umstände haben wir am Ende einen Schnitt von knapp 20 km/h erreicht (das lässt hoffen), das Zimmer ist klein, aber deutlich größer als wir für 36 Euro erwartet hätten. Nach dem Duschen geht's ins Restaurant, wo die Akkus mit einem kompletten Zander als Vorspeise für zwei Personen, zwei üppigen Steaks von der Rinderlende und Dessert nach Wunsch aufgeladen werden. Dazu lokale Weine aus dem Krug, so stellt sich langsam die nötige Vorfreude auf den nächsten Tag ein.

Leider gibt's am Rheinufer kein WLAN, so dass der interessierte Leser bis heute warten musste. Jetzt gehen wir schon wieder essen, vielleicht liefern wir die 100 Kilometer von heute später nach.

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